Imperialismus: Kulturelle Mission oder Platz an der Sonne

Imperialismus: Kulturelle Mission oder Platz an der Sonne
Imperialismus: Kulturelle Mission oder Platz an der Sonne
 
Moderner Imperialismus — Erklärungsansätze und Epochenmerkmale
 
Die Ära des modernen Imperialismus, die vor allem den Zeitraum von 1882 bis 1914 umfasst, gehört zu den zentralen Epochen, in denen sich die westlichen Staaten und ihr Einfluss über die Erde ausbreiteten. Die Expansion militär-, industrie- und kapitalstarker Staaten in weniger entwickelte Regionen führte innerhalb weniger Jahrzehnte zur Aufteilung fast ganz Afrikas und Ozeaniens sowie zur Konsolidierung der — teilweise älteren — Herrschaft europäischer Staaten in Asien. Zwar dauerten bestimmte Expansionsprozesse im 19. Jahrhundert mehr oder weniger kontinuierlich an, so zum Beispiel die britische Herrschaft in Indien. Während jedoch — insgesamt betrachtet — vor 1880 informell-indirekte Herrschaftsformen und eine vergleichsweise koloniale Zurückhaltung vorherrschten, gewann der europäische Expansionismus danach eine neue Qualität. Imperialistische Betätigung wurde nunmehr geradezu als eine nationale und wirtschaftliche Notwendigkeit angesehen und zielbewusst verfolgt. Überdies trat neben den bis dahin vorherrschenden britisch-französischen Gegensatz auf kolonialem Gebiet der Wettlauf nahezu aller westlichen Mächte um Kolonien, Protektorate, maritime Stützpunkte und finanzielle Einflusszonen. In kürzester Zeit waren die letzten weißen Flecken von den Landkarten verschwunden.
 
Imperialismustheorien
 
Bereits die Zeitgenossen haben sich Gedanken über diesen plötzlichen Ausbruch imperialistischer Aktivitäten gemacht. Unter dem Eindruck des Burenkrieges gab der liberale britische Publizist John Atkinson Hobson in seinem 1902 erschienenen, weit verbreiteten Werk »Imperialism« eine richtungweisende Interpretation: Die Triebkräfte des von ihm emphatisch verurteilten Imperialismus sah er zum einen in der Suche nach profitablen Anlagemöglichkeiten für überschüssiges Kapital, zum anderen in dem Bestreben, angesichts mangelnder Kaufkraft am Binnenmarkt neue Absatzmärkte zu erschließen. Während der Begründer der ökonomischen Imperialismustheorie jedoch auf soziale Reformen innerhalb des bestehenden Gesellschafts- und Wirtschaftssystems setzte und seine Thesen durch gewichtige Bemerkungen zur »Psychologie« des Imperialismus ergänzte, machten die nachfolgenden sozialistischen Theoretiker einzig das kapitalistische System für die imperialistische Expansion verantwortlich. Auch sozialökonomische und sozialimperialistische Deutungen suchen eine Verbindung zwischen den offenkundigen zyklischen Konjunktur- und Wirtschaftskrisen des kapitalistischen Systems und den sich dadurch verschärfenden gesellschaftlich-sozialen Spannungen herzustellen. Kolonien und imperialistischer Expansionismus erscheinen als Ausweg, ökonomische und politisch-soziale Konflikte zu entschärfen, und als Strategien herrschender Eliten, von sozialen Problemen im Innern abzulenken.
 
Erblicken ökonomische, sozialökonomische und sozialimperialistische Theorien die Ursachen für den westlichen Expansionismus ausschließlich im Schoß der Industriestaaten selbst, haben neuere, peripherieorientierte Ansätze den Blick stärker auf die Vorgänge »vor Ort« gerichtet. Sie vermögen dadurch nicht nur aufzuzeigen, dass Pioniere, Kaufleute, Militärs, Kolonialbeamte und Missionare die oft zögernden Regierungen zur Kolonialisierung drängten, sondern können auch deutlicher herausarbeiten, dass die von Kolonialismus und Expansionismus erfassten Völker selbst auf die Übermacht des weißen Mannes in verschiedenster Weise reagierten und versuchten, sich der neuen Situation nach ihren Vorstellungen anzupassen, mithin nicht bloße Opfer waren.
 
Dynamisierung und Folgen der Expansion
 
Die imperialistische Expansion im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert stellt sich tendenziell als eine Fortsetzung des jahrhundertelangen Prozesses der Ausbreitung Europas über die Welt dar, der allerdings durch die industrielle Revolution eine zusätzliche Dynamik erhalten hatte. Diese ergab sich aus einer Summe neuartiger politischer, wirtschaftlicher, technologischer und kultureller Machtmittel. Insbesondere die Revolutionierung der Technik — Dampfschifffahrt, Eisenbahnen, Unterseekabel, Kanäle wie der Suez- und Panamakanal sowie die ungeheuer gewachsene Feuerkraft — förderte die expansionistischen Prozesse erheblich. Zudem erlaubte die Chininprophylaxe den Europäern überhaupt erst, in tropischen Gebieten zu überleben. Die politische Mobilisierung breiterer Bevölkerungsschichten in den westlichen Staaten verlieh der imperialistischen Agitation eine zusätzliche Stoßkraft; waren doch Kolonialismus und Imperialismus nicht mehr in erster Linie eine Angelegenheit von Regierungen oder privilegierter Handelskompanien, sondern Gegenstand emotional aufgeladener Debatten des sich demokratisierenden Staates. Die Beteiligung der Öffentlichkeit zeigte sich etwa in der Entstehung zahlreicher imperialistischer, militaristischer, kolonialistischer und maritimer Vereine.
 
Die Folge war eine Zunahme nationaler Rivalitäten, wobei die erst später in die Reihe der imperialen Mächte eingetretenen Nationen einen besonders aggressiven Ton anschlugen. Überschäumendes, naiv-aggressives Kraftbewusstsein und von Sendungsbewusstsein geprägtes Überlegenheitsgefühl übten sich nicht nur in nationaler Rhetorik, sondern zielten auch — typisch für das imperialistische Zeitalter — auf die Darstellung von Macht. Gleichzeitig standen dem optimistischen nationalen Kraftgefühl tief reichende kollektive Ängste gegenüber, die sich nicht zuletzt in den verschiedenen Weltreichslehren, Panbewegungen und Theorien von der Bedeutung der Seemacht für die zukünftige Größe und Stabilität einer Nation artikulierten.
 
Diese Konkurrenzsituation schlug sich in Formulierungen — namentlich kolonialer »Neulinge« — nieder, nach denen das imperialistische Engagement die »letzte Chance« biete, im territorialen Aufteilungskampf zu bestehen, oder sie kam in der steten Sorge zum Ausdruck, bei eben diesem Verteilungskampf »zu spät« oder »zu kurz« zu kommen. Bei allen Nationen verband sich das Konkurrenzmotiv mit sozialdarwinistischen Ideologien, die naturgesetzliche Prinzipien wie das der natürlichen Auslese oder des Überlebenskampfes auf Nationen und Staaten übertrugen. Die Anschauungen vom »Überleben des Stärkeren«, von der Teilung der Welt in »lebende« und »sterbende«, in niedergehende und aufstrebende Nationen, von der Alternative »Weltmacht oder Untergang«, Wachsen oder Verkümmern, alle diese Varianten sozialdarwinistischer Vorstellungen beherrschten den intellektuellen Naturwissenschaftler ebenso wie den gemeinen Mann. Der Sozialdarwinismus bot ein scheinbar plausibles Erklärungsmodell, um die gewaltigen Veränderungen in der Industriegesellschaft, aber auch die Geschwindigkeit zu erklären, mit der die imperialistische Expansion über den Widerstand der Urbevölkerung in den für die Kolonialisierung ausersehenen Gebieten hinwegging. Von hier bis zum Rassismus war es dann nur ein kurzer Schritt. Aber auch die Verherrlichung des Krieges sollte dazu gehören.
 
 »Britannia« und ihr Kolonialreich
 
Als das imperialistische Zeitalter in Europa anbrach, konnte Großbritannien auf einen langen Expansionsprozess zurückblicken, der zu einem weitläufigen Überseeimperium geführt hatte. In der früh- und mittelviktorianischen Epoche beruhte dieses Empire auf dem liberalen Prinzip des Freihandels, das seine Zugkraft nicht zuletzt aus dem industriewirtschaftlichen Vorsprung des Inselstaates sowie aus seiner Überlegenheit auf den Weltmeeren bezog.
 
Die Wende zu einer britischen imperialistischen Politik bahnte sich mit dem Programm des konservativen Staatsmanns Benjamin Disraeli an. Hatte der schriftstellernde jugendliche Bohemien in den 1850er-Jahren Kolonien noch als »Mühlsteine um unseren Hals« bezeichnet, so befürwortete der Politiker der Tories in seiner berühmten Londoner »Kristallpalastrede« vom 24. Juni 1872 nicht nur ein »Zusammenrücken« des Empire, sondern auch Maßnahmen zu dessen Erhaltung und Erweiterung. Disraeli stand dabei nicht nur unter dem Eindruck einer veränderten politischen Situation in Europa, bedingt durch die deutsche und italienische Einigung sowie Deutschlands Sieg über Frankreich 1870/71, sondern suchte auch nach Möglichkeiten, die wirtschaftliche Stagnation in Großbritannien zu überwinden. Vor allem ging es ihm aber um die Sicherung Indiens, des britischen »Kronjuwels«. 1875 erwarb er daher mit Blick auf die Verbindung nach Indien für Großbritannien Suezkanalaktien in Höhe von vier Millionen Pfund, die der Bankier Baron Lionel de Rothschild kurzfristig bereitstellte. 1876 bewegte er Königin Viktoria zur Annahme des Titels »Kaiserin von Indien«.
 
Schritte zur Sicherung Indiens
 
Nach dem Verlust der amerikanischen Kolonien rückte Indien zur wichtigsten und reichsten britischen Kolonie auf, die zu erhalten und zu sichern die britische Außenpolitik vorrangig bestrebt war. So griffen die Briten 1882 in Ägypten ein, als es dort aufgrund europäischer Finanzoperationen zu instabilen Machtverhältnissen und einer nationalistischen Revolution gekommen war. Die militärische Intervention zielte aber vorrangig nicht darauf, die Geldanlagen europäischer Gläubiger zu retten. Das liberale Kabinett unter Premierminister William Ewart Gladstone befürchtete vielmehr, dass die Franzosen aus der Anarchie Ägyptens Nutzen ziehen und die Verbindung nach Indien gefährden könnten. Von Ägypten führte der Weg die Briten in den Sudan, wo sie indessen auf den Widerstand des Mahdi (arabisch der »Gefährte«) Mohammed Ahmed ibn Saijid Abd Allah stießen. Vor Khartum erlitt der britische General Charles George Gordon, auch Gordon Pascha genannt, 1885 eine empfindliche Schlappe, die in ganz Europa Aufmerksamkeit erregte. Erst 1898 konnte General Horatio Herbert Kitchener, ausgerüstet mit Schnellfeuergewehren, Feldartillerie und Kanonenbooten, den Mahdisten bei Omdurman eine vernichtende Niederlage beibringen. Daraufhin wurde ein angloägyptisches Kondominium Sudan eingerichtet, das heißt Großbritannien und Ägypten übten dort gemeinsam die Gebietshoheit aus. Kenia, Uganda und ein Teil von Somaliland waren bereits britisch geworden.
 
Der traditionelle Weg nach Asien führte rund um Afrika, weswegen dem südlichen Afrika schon immer besondere Bedeutung zukam. Nachdem sich die Briten 1814 mit der Kapkolonie endgültig einen wichtigen Stützpunkt zur Sicherung der Indienroute angeeignet und aus dem gleichen Grund 1845 Natal an der Südostküste Afrikas annektiert hatten, führten die Auseinandersetzungen mit den Buren, die sich gegen die verhassten liberalen Gesetze der Briten in der Sklavenfrage und hinsichtlich der Behandlung der Schwarzafrikaner stemmten, zu immer neuen kriegerischen Auseinandersetzungen. Nach einem blutigen Krieg zwischen 1899 und 1902 mussten die Buren die britische Oberherrschaft anerkennen.
 
Mithilfe ihrer westafrikanischen Kolonien Gambia, Sierra Leone, Goldküste — das heutige Ghana — und Nigeria, der Atlantikinseln Ascension und Sankt Helena, des südlichen Afrikas und großer Teile Ostafrikas sowie Mauritius', der Seychellen und Ceylons — heute Sri Lanka — im Indischen Ozean hatten die Briten die Route nach Indien strategisch gesichert. Der andere Weg, der durch das Mittelmeer, wurde wegen der Stützpunkte Gibraltar, Malta und Aden geschätzt. In Asien selbst wurde die Herrschaft in den indischen Randgebieten ausgebaut, noch freie Inselteile und Inseln wie die Fidschi- und Gilbertinseln im Pazifik besetzt. Wirtschaftliche Bedeutung behielten zudem die britischen Kolonien in der Karibik. Namentlich der britische Kolonialminister Joseph Chamberlain beabsichtigte zwischen 1895 und 1903, ökonomische und soziale Probleme durch Expansion in noch freie Räume zu lösen. Gleichzeitig wollte er das Empire dadurch festigen, dass der Freihandel zugunsten einer Reichsföderation »weißer Kolonien« — verbunden durch Krone, Sprache und wirtschaftliche Vorteile — aufgegeben wurde. Sein Plan einer britischen Wehr- und Wirtschaftsunion führte zwar zu seinem Sturz, verhalf jedoch dem Commonwealth-Gedanken zum Durchbruch.
 
 Frankreichs »Rehabilitationsimperialismus«
 
Frankreichs Kolonialpolitik im imperialistischen Zeitalter lässt sich im Wesentlichen auf zwei Wurzeln zurückführen: die potenzielle Bedrohung durch das Deutsche Reich in Europa und die Auseinandersetzung mit Großbritannien in Übersee. Namentlich die traumatische Niederlage von 1870/71 gegen Deutschland führte dazu, dass koloniale Expansion als Möglichkeit begriffen wurde, Prestige und Macht zu mehren: Dadurch konnte die Katastrophe von 1870/71 kompensiert und Frankreichs Großmachtstellung wiederhergestellt werden. Hinzu kamen latente Ängste aufgrund eines im Vergleich etwa zu Deutschland oder den USA geringen Bevölkerungswachstums sowie gesellschaftliche Spannungen, die sich aus der Ablösung der Großbourgeoisie durch neue, mittelständische Schichten sowie auf Sozialreform setzende Radikalsozialisten ergaben. Schließlich zeichnete sich die französische Wirtschaft — weitgehend getragen von traditionellen Familienbetrieben — durch einen zurückgebliebenen Entwicklungsstand aus. Kolonien in Übersee als Absatzmärkte schienen sich somit für die konkurrenzschwache französische Industrie ebenso anzubieten wie sich soziale Probleme und Spannungen scheinbar durch eine erfolgreiche Überseepolitik ausgleichen ließen.
 
In der Realität beruhte der französische Kolonialexpansionismus indes weniger auf wirtschaftlichen Erwägungen; selbst seine gesellschaftspolitischen Verheißungen blieben eher Propaganda. Nichtsdestoweniger führte — gegen eine starke linke und rechte Kolonialopposition — das wiederholte Zusammenspiel von Regierung, nationaler Öffentlichkeit und jeweils unterschiedlichen »strategischen Cliquen« doch zur Formierung eines beachtlichen Kolonialimperiums. Dessen Schwerpunkt lag, neben den traditionellen Kolonien in der Karibik und in Ozeanien sowie der religiös-kulturellen Protektorats- und der Finanzpolitik im Nahen Osten, in Südostasien und in Afrika.
 
 
In Asien war Frankreich bereits seit dem 17. Jahrhundert engagiert und präsent. Forscher, Händler, Kolonialoffiziere und nicht zuletzt Missionare hatten die französische Einflussnahme vorbereitet, bevor sich unter Napoleon III. eine dezidiert imperialistische Politik durchsetzte. Dabei hatte in Frankreich — wie auch in anderen westlichen Staaten — die Fata Morgana eines schier unerschöpflichen Chinamarktes die Planungen und Aktionen von Schwerindustrie, Finanzwelt und Diplomatie bestimmt. Nach der Beteiligung an der zwangsweisen Öffnung Chinas im Gefolge der Opiumkriege seit den 1840er-Jahren griff Frankreich in erster Linie mit finanzimperialistischen Aktionen in den Wettlauf um China ein. Ohnehin bedingte das rivalisierende europäisch-amerikanisch-japanische Interesse an China eine Politik der offenen Tür, die allenfalls zu einigen Amputationen des »Reiches der Mitte« führten; so besetzte Frankreich 1898 Kuangtschouwan. Den Franzosen gelang es vorerst nicht, dem britischen Übergewicht im Handels- und Finanzbereich etwas entgegenzusetzen. Erst nach dem Ende des Chinesisch-Japanischen Krieges 1895 vermochte Frankreich stärker am Chinamarkt zu partizipieren. Zentrale Projekte betrafen den Eisenbahnbau, Bergbaukonzessionen, Rüstungsprodukte, Beteiligungen an Schifffahrtslinien, den Wiederaufbau des Arsenals von Fuzhou und die Reorganisation der chinesischen Marine mithilfe französischer Berater und Ingenieure.
 
Missionare hatten als Erste das französische Interesse auf Indochina, namentlich Vietnam, gelenkt. Nicht zuletzt aufgrund ihrer Schwierigkeiten vor Ort haben sie dann die Annexion Vietnams ideologisch und publizistisch weitgehend vorbereitet: Als Folge ihrer Intervention entschloss sich Napoleon III. Ende der 1850er-Jahre, Saigon zu erobern und 1862 das südöstliche Cochinchina zum französischen Kolonialbesitz zu erklären. 1863 diktierten die Franzosen dem König von Kambodscha, Norodom I., einen Schutzvertrag, bevor das 1867 endgültig gescheiterte Mexikoabenteuer Napoleons für einen gewissen Stillstand der Expansion sorgte. Seit den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts wurden die Franzosen im Norden Vietnams zunehmend aktiver. Aber erst der allgemeine imperialistische »Wettlauf« seit den 80er-Jahren, in diesem Fall der Wettlauf mit Großbritannien um den Zugang zur chinesischen Provinz Yunnan und um die Rohstoffvorkommen in Nordvietnam, aber auch die erneute chinesische Einflussnahme in Vietnam veranlassten Frankreich schließlich, im Juni 1884 ein Protektorat über ganz Zentral- und Nordvietnam zu errichten.
 
Mit der zwischen 1887 und 1897 errichteten Union Indochinoise, die nicht nur Annam, Tongking und Cochinchina, sondern auch Kambodscha und das 1893 zum Protektorat erklärte Laos einschloss, hatte Frankreich sein »Indien« erworben. Wie sein britisches Pendant verhalf es einer Schicht von Kolonialfranzosen zu Wohlstand, wohingegen die einheimische Bevölkerung erdrückende Steuern zu zahlen hatte. Der Kolonialstaat profitierte vor allem von den indirekten Abgaben, zum Beispiel für Salz-, Alkohol- und Opiummonopole, während europäische Eigentümer von Reis- und Kautschukplantagen ein rigides Rekrutierungs- und Zwangsarbeitssystem entwickelten. Französische Schulen und Kultur prägten das Land, schufen gleichzeitig aber auch die Voraussetzungen des vietnamesischen Nationalismus.
 
Kolonialbesitz in Afrika
 
Zeitgleich erfuhr der französische Kolonialbesitz in Afrika eine weitere Ausdehnung. Nach der Eroberung Algiers 1830 hatten sich die Franzosen nicht nur im Maghreb etabliert und mit der Protektoratserklärung über Tunesien 1881 eine weitere Basis für eine französische Sahara geschaffen, vielmehr setzte seit den 1850er-Jahren auch vom Senegal und dem Golf von Guinea aus eine Expansion in Richtung der islamischen Reiche Westafrikas ein. Wenngleich die Franzosen den Nigerbereich weitgehend den Briten überlassen mussten, sicherten ihnen die Entdeckungs- und Eroberungszüge Pierre Savorgnan de Brazzas von Gabun aus zum mittleren Kongo ein Mitspracherecht in Äquatorialafrika. Trotz einer vorübergehenden Annäherung an Deutschland sahen sie sich jedoch auf der Berliner Westafrikakonferenz 1884/85, oft unpräzise Kongokonferenz genannt, einer britisch-deutschen Front gegenüber.
 
In den 90er-Jahren intensivierten sie ihr Engagement in Übersee nochmals, eine Entwicklung, die nunmehr vor allem die Briten herauszufordern begann. Auf der Basis einer breiteren innenpolitischen Zustimmung — so entstand zum Beispiel eine »koloniale Partei« — erweiterten technokratische Kolonialpolitiker wie Eugène Étienne und Außenminister Gabriel Hanotaux das französische Kolonialreich in Schwarzafrika. Dabei war der Zusammenstoß mit den Briten praktisch vorprogrammiert. Zwar konnte man sich auf Madagaskar gegen die britisch orientierte Hovadynastie und die Bevölkerung mit Gewalt durchsetzen und die Insel 1896 zu einer französischen Kolonie erklären. Aber in Ostafrika stieß der französische Expansionismus vom Kongo ausgehend und über den westlichen Sudan zum oberen Nil vordringend mit der britischen Nord-Süd-Ausdehnung zusammen. Im Schnittpunkt beider Stoßrichtungen lag Faschoda, das seit 1905 Kodok heißt, ein Handelsort am Weißen Nil in der heutigen Republik Sudan. Am 10. Juli 1898 erreichte der französische Major Jean-Baptiste Marchand vom Kongo kommend den Ort, wurde indes von dem britischen General Horatio Herbert Kitchener zum Rückzug gezwungen. Die davon ausgehende Kriegsgefahr ließ Frankreich am 21. März 1899 auf das obere Niltal verzichten, wohingegen Großbritannien den westlichen Sudan als französisches Interessengebiet anerkannte. Die Verständigung (Entente cordiale) von 1904 zwischen Großbritannien und Frankreich führte überdies zur gegenseitigen Anerkennung der britischen Vorherrschaft in Ägypten und der französischen im Maghreb, sodass sich Frankreich in den beiden von Deutschland heraufbeschworenen Marokkokrisen von 1905 und 1911 der britischen Unterstützung sicher sein konnte. 1912 wurde Marokko französisches Protektorat.
 
 Amerikas »antikolonialer« Imperialismus
 
Als vormalige Kolonie des britischen Empire verstanden sich die Vereinigten Staaten seit ihrer Gründung als Hort des Antiimperialismus. Die berühmte Erklärung des amerikanischen Präsidenten James Monroe vom 2. Dezember 1823 verwahrte sich nicht nur gegen die weitere Erwerbung amerikanischer Gebiete durch europäische Mächte und gegen deren Einmischung in die inneren Angelegenheiten unabhängiger amerikanischer Staaten, sondern sie unterstrich auch die Absicht der USA, sich aus europäischen Belangen herauszuhalten. Gleichzeitig sahen die Amerikaner — wie es das um 1840 entstandene Schlagwort der Manifest Destiny zum Ausdruck brachte — die fortschreitende Westexpansion nicht nur als ihr »offenbares Schicksal« an, sondern sie verbanden mit ihrer »Bestimmung« auch ein religiös-politisch motiviertes Sendungsbewusstsein, das die eigenen demokratisch-freiheitlichen Werte zu zukünftigen Menschheitsidealen und -zielen erklärte. Für die Indianer im eigenen Land galt dieses hehre Programm freilich nicht. Sie unterlagen einem gnadenlosen Verdrängungs- und Ausrottungsprozess.
 
Bereits in den kriegerischen Auseinandersetzungen mit Mexiko 1846 bis 1848 spielten imperialistische Momente eine Rolle, wenn man auch 1854 Pläne zum Erwerb Kubas — vorerst — nicht verwirklichte. Dafür erzwang eine Marineexpedition unter Commodore Matthew C. Perry im gleichen Jahr die vertragliche Öffnung Japans für den Handel. Der Kauf Alaskas von Russland 1867 durch Außenminister William H. Seward stand bereits im Zeichen der Vision eines »neuen Reiches«, das den Pazifik in die eigene Interessensphäre einschloss. Auf der Berliner Westafrikakonferenz waren die Vereinigten Staaten erstmals durch einen Beobachter vertreten, 1889 errichteten sie mit Deutschland und Großbritannien ein Tridominium über Samoa, das heißt sie verwalteten dieses Gebiet gemeinsam.
 
Zunehmend fielen auch nationale, politisch-ideologische und wirtschaftliche Argumente für ein stärkeres »imperiales« Engagement der Vereinigten Staaten auf fruchtbaren Boden. Nach Beendigung des Bürgerkriegs 1865 war es zunächst zu einem ungeheuren wirtschaftlichen Aufschwung gekommen, der im Wesentlichen durch das sprunghafte Anwachsen der Bevölkerung, die Besiedlung des gesamten Landes, Neuerungen im Bereich von Industrie und Landwirtschaft sowie die Zunahme billiger Arbeitskräfte durch Masseneinwanderung ermöglicht wurde. Aber nach 1873 setzten Wirtschaftsstörungen ein, die nicht zuletzt auf beträchtliche Überkapazitäten im Bereich der Schlüsselindustrien Eisen, Stahl und Textil beruhten. Arbeiteraufstände, das Aufkommen sozialistischer Ideen und eine generelle Verunsicherung der amerikanischen Geschäftswelt waren die Folge, die in der »Panik von 1893« gipfelten. Aufgeschreckt wurden die Amerikaner ferner durch die annexionistische Politik der Europäer und Japaner in Ostasien.
 
Erschließung neuer Märkte
 
In dieser Situation erschien die Erschließung neuer Märkte, namentlich in Lateinamerika und Asien, als ein Allheilmittel. Für die Verfechter einer amerikanischen maritimen Vorherrschaft und Handelsausweitung stand China im Mittelpunkt des Interesses. Kaufleute, Politiker, Diplomaten, Militärs und Missionare blickten hoffnungsvoll auf jenes große Reich im Osten, das einen Meilenstein, wenn nicht gar den Schlussstein auf dem Wege zur Weltevangelisation bilden und zugleich die amerikanischen Exportschwierigkeiten beheben sollte. Ein Netz von Kohle-, Kabel- und Marinestationen sollte daher den Weg zum legendären chinesischen Markt sichern, wobei es den Amerikanern grundsätzlich um das Offenhalten der Außenmärkte ging.
 
Die »China-Vision« stand auch hinter dem kurzzeitigen formell-direkten amerikanischen Imperialismus von 1898/1901. Denn die Annexionen im Gefolge des Spanisch-Amerikanischen Krieges 1898 erhielten nicht zuletzt ihre Rechtfertigung durch die vorgeblich notwendige Absicherung des Handelswegs nach China. Vorangegangen waren der Intervention in Kuba, mit der der Krieg begann, nicht unbeträchtliche amerikanische Investitionen seit 1890/91, die aufgrund eines Aufstandes der Kubaner gegen die spanische Kolonialherrschaft gefährdet schienen. Kriegswillige Geschäftsleute, Zeitungsmagnaten, hohe Beamte, Militärs und nicht zuletzt Missio- nare vermochten sich schließlich bei dem zögernden Präsidenten William McKinley durchzusetzen, wobei die als Provokation empfundene Explosion des amerikanischen Kreuzers »Maine« im Hafen von Havanna, deren Ursachen ungeklärt blieben, den Auslöser bildete. Nach vernichtenden Niederlagen der Spanier vermittelte Frankreich im Dezember 1898 einen Friedensschluss. Kuba wurde unabhängig, kam allerdings 1901 unter amerikanisches Protektorat. Ferner erhielten die Vereinigten Staaten Puerto Rico, die Pazifikinsel Guam und die Philippinen, Letztere für 20 Millionen Dollar Entschädigung. Mit dem Deutschen Reich und Großbritannien einigten sich die Amerikaner 1899 über die Teilung Samoas, wäh- rend sie Hawaii schon während des Krieges annektiert hatten. Mit einer Landarmee von etwa 70000 Mann unterdrückten sie schließlich auf den Philippinen einen gegen ihre Verwaltung gerichte- ten Aufstand mit einer Schonungslosigkeit, die dem geschmähten spanischen Regiment in nichts nachstand.
 
Die Kritik an diesem kolonialistischen Imperialismus in den USA selbst führte dazu, dass nach 1901 Formen ökonomisch-indirekter Einflussnahme wieder vorherrschend wurden. Zwar beteiligten sich auch die Amerikaner an dem europäischen Feldzug zur Niederschlagung des Boxeraufstands in China, verpflichteten aber gleichzeitig alle am Wettlauf um China beteiligten Mächte auf eine Politik der offenen Tür im »Reich der Mitte«. Gleichzeitig schwankte der amerikanische Imperialismus weiterhin zwischen einem christlich- zivilisatorischen Sendungsbewusstsein und kapitalistischer Wirtschaftsexpansion. Präsident Theodore Roosevelt leitete aus dem Glauben an die überlegene Rolle der Vereinigten Staaten eine aktive Verantwortlichkeit gegenüber den vermeintlich rückständigen Völkern sowie die moralische Pflicht ab, diese Völker auf eine am eigenen Vorbild orientierte Zivilisationsstufe zu heben. In einer Ergänzung zur Monroedoktrin, der Roosevelt Corollary von 1904 — die 1928 widerrufen wurde —, behauptete er ein Recht der USA, eine Polizistenrolle in den lateinamerikanischen Staaten ausüben zu können. Er praktizierte sie auch mehrfach, so etwa zur Wahrung amerikanischer Kanalinteressen in Panama oder bei der Übernahme der Zollverwaltung in der Dominikanischen Republik. Handelte Roosevelt nach der außenpolitischen Devise des Big Stick (Großer Stock) so setzte sein Nachfolger William H. Taft zwar auf die informelle Dollardiplomatie, intervenierte jedoch, wie nach ihm auch der »idealistische« Woodrow Wilson, ebenfalls mehrfach militärisch in Mittel- und Südamerika.
 
 Russlands »geborgter Imperialismus«
 
Während die übrigen Großmächte ihre imperialistische Politik auf Gebiete in Übersee richteten, dehnte Russland seinen Einflussbereich auf dem Landwege nach Asien aus. Wenngleich das Vordringen zum Pazifik und die Erschließung Sibiriens schon im ausgehenden 16. Jahrhundert ihren Anfang genommen hatten, vollzog sich der Erwerb zusätzlicher asiatischer Gebiete und die militärisch-wirtschaftliche Durchdringung zuvor erworbener Räume doch unter veränderten Vorzeichen. Bereits die schwere Niederlage der Russen im Krimkrieg 1853 bis 1856 hatte zu einer tief reichenden innenpolitischen und gesellschaftlichen Krise geführt, die zudem geostrategische Konsequenzen besaß. Zwar zielte die russische Politik auch weiterhin darauf ab, die Meerengen zum Mittelmeer zu kontrollieren und auf dem Balkan Einfluss zu nehmen. Unterstützt wurde sie von der Ideologie des Panslawismus, die alle slawischen Völker in einem großen Reich zusammengefasst wissen wollte. Aber den Panslawisten und nach Europa schauenden »Westlern« stand doch eine an Einfluss gewinnende Gruppe von Politikern, Militärs und Kaufleuten gegenüber, die Russlands Heil in einer Ausweitung seiner Grenzen nach Asien sah.
 
Vor allem ebneten jedoch die nachgeholte Industrialisierung, ein verstärkter Außenhandel sowie — nach den Erfahrungen mit der Rückständigkeit des Transportwesens im Krimkrieg — der Eisenbahnbau den Weg, den russischen Teil Asiens verstärkt einzubinden und weiter nach Zentral- und Ostasien vorzustoßen. Dieser Durchbruch zur Protoindustrialisierung wurde wesentlich durch die Politik des russischen Verkehrs- und Finanzministers Sergej Juljewitsch Witte gefördert, der von 1892 bis 1903 die russische Expansionspolitik maßgeblich bestimmte. Zentrale Bedeutung gewann dabei die zwischen 1891 und 1916 gebaute Transsibirische Eisenbahn, die das europäische Russland mit den Märkten Ostasiens und des Pazifiks verbinden sollte. Darüber hinaus sollte eine gesicherte Kette russischer Dörfer vom Ural bis zum Stillen Ozean die Besiedlung Sibiriens und die Erschließung von Rohstoffquellen und Anbaugebieten vorantreiben. Zur Finanzierung seiner Vorhaben zog Witte ausländisches, insbesondere französisches Kapital heran, weshalb der Historiker Dietrich Geyer den russischen staatskapitalistischen Imperialismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts nicht zu Unrecht einen »geborgten Imperialismus« genannt hat.
 
Sibirien, Zentralasien und der Ferne Osten
 
Der Prozess der imperialistischen Ausbreitung und kolonialen Konsolidierung vollzog sich räumlich in drei Gebieten: in Sibirien, in Zentralasien und im Fernen Osten. Wenn auch die Aufhebung der Leibeigenschaft 1861 die Voraussetzung für die weitere Besiedlung Sibiriens schuf, so lässt sich darauf keineswegs der Durchbruch zur Massenauswanderung zurückführen. Diesen brachten erst die Bevölkerungsexplosion im Zuge der Industrialisierung, namentlich des Eisenbahnbaus — das Streckennetz wuchs zwischen 1850 und 1919 von 601 km auf 76946 km —, sowie eine in den 1880er-Jahren einsetzende politische Liberalisierung und Förderung der Auswanderung. Zwischen 1887 und 1913 gelangten 5,4 Millionen Menschen nach Sibirien. Mit Widerstand vonseiten der einheimischen Bevölkerung mussten die Russen kaum noch rechnen, da jene zu diesem Zeitpunkt bereits hoffnungslos unterlegen oder russifiziert worden war.
 
Später wandte sich die Wanderungsbewegung auch nach Zentralasien. Hier hatten vor allem ehrgeizige Militärs durch ihre »Jagd nach einer Grenze« den russischen Expansionismus vorangetrieben. Gleichzeitig stießen britischer und russischer Expansionismus in Persien und Afghanistan aufeinander, wobei die Briten aus Indien kamen, die Russen aus Transkaukasien und aus dem 1867 errichteten Generalgouvernement Turkestan. 1885 verständigten sich die beiden Mächte darauf, Afghanistan als Pufferstaat zu erhalten und es unter britischem Einfluss zu belassen, während der zweite Konfliktherd — Persien — erst 1907 durch den Vertrag von Sankt Petersburg beseitigt werden konnte. Er teilte das nominell unabhängig bleibende »halbkoloniale« Land in eine russische Zone im Nordwesten, eine britische im Südosten und eine neutrale Zone.
 
Im Fernen Osten waren die Russen schon im 17. Jahrhundert mit den Chinesen zusammengestoßen. Der Vertrag von Nertschinsk 1689 hatte die Grenze am Amur immerhin für fast zweihundert Jahre festzulegen vermocht, bevor die europäischen Interventionen in China und die politische Schwäche der Mandschudynastie es den Russen erlaubten, den Chinesen die Abtretung der Amur- und der Küstenprovinz sowie besondere Privilegien in der Mandschurei abzutrotzen. Von der 1860 gegründeten Hafenstadt Wladiwostok (»Beherrsche den Osten!«) aus bewegten sich die Russen auf der Suche nach weiteren eisfreien Häfen in Richtung Korea. 1898 pachteten sie — nach dem Vorbild der deutschen Annexion von Kiautschou — die Halbinsel Liaodong mit den Häfen Port Arthur (Lüshun) und Talien, und im Zuge des Boxeraufstands 1900 besetzten sie die Mandschurei. Mit dem Vordringen in die Mandschurei und vor allem nach Korea kollidierte jedoch der russische mit dem japanischen Imperialismus. Die katastrophale Niederlage im Russisch-Japanischen Krieg 1904/05 bedeutete für Russland nicht nur das Ende der Expansionspolitik in Ostasien und ein Zurückschwenken auf die Meerengen- und Balkanpolitik, sondern sie erschütterte mit dem anschließenden Ausbruch der Revolution von 1905 auch das zaristische System in seinen Grundfesten.
 
Prof. Dr. Horst Gründer
 
Weiterführende Erläuterungen finden Sie auch unter:
 
Kolonialismus: Das Beispiel Afrika
 
 
Albertini, Rudolf von: Europäische Kolonialherrschaft. 1880-1940. Stuttgart 41997.
 Baumgart, Winfried: Der Imperialismus. Idee und Wirklichkeit der englischen und französischen Kolonialexpansion 1880-1914. Wiesbaden 1975.
 Mommsen, Wolfgang J.: Das Zeitalter des Imperialismus. Fischer-Weltgeschichte, Band 28. Frankfurt am Main 118.-119. Tausend 1995.
 Fröhlich, Michael: Imperialismus. Deutsche Kolonial- und Weltpolitik 1880-1914. München 1994.
 Geyer, Dietrich: Der russische Imperialismus. Studien über den Zusammenhang von innerer und auswärtiger Politik 1860-1914. Göttingen 1977.
 Gollwitzer, Heinz: Geschichte des weltpolitischen Denkens. Band 2: Zeitalter des Imperialismus und der Weltkriege. Göttingen 1982.
 Gründer, Horst: Welteroberung und Christentum. Ein Handbuch zur Geschichte der Neuzeit. Gütersloh 1992.
 
Imperialismus, herausgegeben von Hans-Ulrich Wehler. Korrigierter Nachdruck Königstein im Taunus 1979.
 
Der moderne Imperialismus, herausgegeben von Wolfgang J. Mommsen. Stuttgart u. a. 1971.
 Mommsen, Wolfgang J.: Imperialismustheorien. Ein Überblick über die neueren Imperialismusinterpretationen. Göttingen 31987.
 Schmidt, Gustav: Der europäische Imperialismus. Studienausgabe München 1989.
 Schöllgen, Gregor: Das Zeitalter des Imperialismus. München 31994.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • französische Kolonien — französische Kolonien,   das französische Kolonialreich, das zwischen den beiden Weltkriegen seine größte Ausdehnung erreichte (12,154 Mio. km2 mit rund 35,273 Mio. Einwohnern in Afrika; 861 000 km2 mit rund 21,05 Mio. Einwohnern in Asien; 91 248 …   Universal-Lexikon

  • Viktoria — Vik|to|ria 〈[vık ] f. 10〉 Sieg ● Viktoria rufen, schießen (als Zeichen des Sieges) [<lat. victoria] * * * 1Vik|to|ria, die; , s u. …ien [lat. Victoria, eigtl. = Sieg, zu: vincere = siegen]: (in der römischen Antike) Frauengestalt mit Flügeln… …   Universal-Lexikon

  • Commonwealth of Nations — I Commonwealth of Nations   Als dominierende See und Kolonialmacht war Großbritannien 1914 an der Seite seiner Ententepartner Frankreich und Russland in den Krieg gegen die Mittelmächte Deutschland und Österreich Ungarn eingetreten. Es hatte zwar …   Universal-Lexikon

  • Panslawismus — Pan|sla|wịs|mus 〈m.; ; unz.〉 Bestreben, alle slaw. Völker zu vereinigen [<grch. pan „alles, jedes“ + Slawe] * * * Pan|sla|wịs|mus, der; ↑ [pan , Pan ]: (im 19. Jh.) Streben nach kulturellem u. politischem Zusammenschluss aller slawischen… …   Universal-Lexikon

  • Kolonialismus: Koloniale Abhängigkeiten zwischen den Kriegen —   Der Erste Weltkrieg beschleunigte Wandlungsprozesse in fast allen politischen und gesellschaftlichen Bereichen überall auf der Welt. Dies gilt auch für die Kolonien und die Kolonialpolitik. Die fast selbstverständliche Verfügungsgewalt der… …   Universal-Lexikon

  • Britisch-Indien — Brịtisch Ịndi|en,   im engeren Sinn früher die unter unmittelbarer britischer Herrschaft stehenden Teile Indiens; im weiteren Sinn das ehemalige Indische Kaiserreich Großbritanniens (Britisches Reich und Commonwealth; Indien, Geschichte). Heute …   Universal-Lexikon

  • Weltkrieg — Weltenbrand (umgangssprachlich) * * * Welt|krieg [ vɛltkri:k], der; [e]s, e: Krieg, an dem viele Länder der Welt, besonders die Großmächte beteiligt sind: einen [neuen] Weltkrieg anzetteln; zwischen den beiden Weltkriegen. * * * Wẹlt|krieg 〈m.… …   Universal-Lexikon

  • Europa (Kontinent) — Europa Fläche …   Deutsch Wikipedia

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